Sachkundenachweis Makler
Veröffentlicht am 03. November 2016

Sachkundenachweis Makler

Die Immobilienbranche diskutiert über die Einführung eines “Fach- und Sachkundenachweises” für (Immobilien-)Makler. In der Politik ist ein solcher Nachweis im Koalitionsvertrag der CDU, CSU und SPD vorgesehen. Sogar ein konkreter Gesetzesentwurf ist bereits in Sicht. Der Branchenverband IVD (Immobilienverband Deutschland) fordert die Einführung gar. Durch einen entsprechenden Sachkundenachweis / Kompetenznachweis kann ein Makler nachweisen, dass er bestimmte theoretische Kenntnisse in seinem Fachbereich erworben hat. Natürlich wird das Thema in Fachkreisen derzeit mal wieder viel diskutiert: Das Thema ist übrigens keinesfalls neu. Was soll sich ändern? Wo liegt das Problem?

Über den Sachkundenachweis herrscht Einigkeit

Sowohl der Branchenverband IVD (Immobilienverband Deutschland) als auch die zuständigen Ministerien sind sich über die Einführung einig. Laut den beiden Parteien werden aktuell Fälle ausgewertet, in denen es durch unzureichende Kenntnisse des Maklers zu einem Fehlverhalten gekommen ist. Nach dem Präsidenten des IVD müsse die Gewerbeerlaubnis als Voraussetzung zur Ausübung des Berufs “Immobilienmakler” der Vergangenheit angehören. Die Pflichtversicherung, an die Makler und Verwalter per Gewerbeerlaubnis gebunden sein sollen, werde der Verband ebenfalls unterstützen. Der IVD-Präsident meint auch, dass das in Medien und Politik eher negativ behaftete Meinungsbild über Immobilienmakler “auf einige wenige Exzesse und unqualifizierte Gelegenheitsmakler zurückzuführen” sei.

Warum wird diskutiert?

Zwar ist man sich über die Sache einig, jedoch nicht über die Umsetzung. Es gibt noch viele Details zu besprechen – beispielsweise, unter welchen Voraussetzungen ein Makler in Zukunft eine Gewerbeerlaubnis erhalten soll. Von einer Ausbildung im kaufmännischen Bereich inkl. 3 Jahre Berufserfahrung ist hier die Rede. Auch ein Zertifikatslehrgang wird diskutiert, ebenso wie eine Regelung, die Makler mit einer Berufserfahrung von mehr als 6 Jahren von all diesen Anforderungen weitgehend freistellt. Sie müssten laut IVD nur zu regelmäßigen Weiterbildungen gehen.

Warum ist der IVD für den Sachkundenachweis?

Auch diese Frage ist berechtigt – schließlich würde eine solche Regelung für die meisten “weißen Schafe” erstmal nur einen Mehraufwand bedeuten. Sie müssten auf Fortbildungen gehen und haben zusätzliche Ausgaben. Die Antwort ist jedoch ebenso nachvollziehbar: Durch das schlechte Bild in der Öffentlichkeit sinkt das allgemeine Vertrauen in Immobilienmakler. Schuld daran ist unter anderem eine fehlende oder unzureichende Ausbildung. Dass darunter natürlich auch die qualifizierten Makler leiden, ist nachvollziehbar – kein Wunder also, dass der IVD für einen Sachkundenachweis ist.